Inklusion bedeutet, dass alle Menschen vollständig und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Das ist leider für viele Menschen nicht ohne Probleme der Fall.
Unsere Gesellschaft hat eine lange Tradition, dass Menschen, die nicht in die Norm passen, ausgegrenzt werden und ihr Leben in Alternativstrukturen (z.B. Sonderschulen, Wohnheime, Werkstätten) verbringen. Dadurch entwickelte sich eine „Mehrheitsgesellschaft“, die an den Bedürfnissen der „normalen“ Menschen orientiert ist. In dieser Mehrheitsgesellschaft kann man sich gut bewegen, wenn man z.B. Deutsch spricht, gut sehen, hören, gehen und verstehen kann. Kann man das jedoch nicht, stehen einem vielfach Barrieren im Weg.
Seit Ende der 1960er Jahre wächst das Bewusstsein, dass jeder Mensch am gesellschaftlichen Leben teilhaben können soll. Lange Zeit versuchte man das über Integration. Das bedeutet, dass versucht wird, den Menschen, der nicht in die Norm passt, soweit der Mehrheitsgesellschaft anzugleichen, dass er sich darin bewegen kann.
Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 heißt nun der Auftrag an unsere Gesellschaft: Inklusion. Das bedeutet, dass sich die Gesellschaft verändern und auch an den Bedürfnissen derer orientieren muss, die nicht in die Norm passen.